Heizsysteme im Vergleich: Welche Heizung passt zu Ihnen – und spart wirklich effektiv Kosten?

Tipps für Bau- und Sanierungswillige in Österreich

Ein warmes Zuhause – aber bitte ohne heiße Kosten

Ein frostiger Wintertag, Sie kommen nach Hause, und es ist wohlig warm – ein schönes Gefühl. Aber spätestens wenn die Heizkostenabrechnung eintrifft, kann die Freude rasch verpuffen. Viele Haushalte zahlen deutlich mehr, als eigentlich nötig wäre. Der Grund? Veraltete Heizsysteme und mangelnde Dämmung.

Dabei gibt es heute moderne Heizlösungen, die nicht nur effizient und umweltfreundlich sind, sondern auch langfristig Ihr Budget schonen. Doch welches System passt zu Ihnen – zu Ihrem Haus, Ihrem Lebensstil und Ihrem finanziellen Rahmen?

Warum überhaupt ein neues Heizsystem?

Ein Heizsystem begleitet Sie oft über Jahrzehnte. Wer hier klug wählt, profitiert von mehreren Vorteilen: niedrigeren Energiekosten, besserem Wohnkomfort, weniger Wartungsaufwand – und einem Beitrag zum Klimaschutz. Denn moderne Heizsysteme nutzen Ressourcen effizienter und stoßen deutlich weniger CO₂ aus.

In Österreich verschärfen sich zudem die gesetzlichen Rahmenbedingungen: Öl- und Gasheizungen sind auf dem Rückzug. Wer jetzt umsteigt, sichert sich nicht nur Förderungen, sondern schützt sich auch vor künftigen Verboten oder kostspieligen Nachrüstungen.

Der richtige Zeitpunkt für den Umstieg

Wenn Sie ohnehin sanieren – etwa Fenster tauschen oder die Fassade dämmen lassen –, dann ist genau jetzt der richtige Moment, die Heizung mitzudenken. Wichtig: Die Dämmung sollte immer vor dem Heizsystem erneuert werden. Ansonsten wird die neue Heizanlage überdimensioniert – und ineffizient.

Welche Heizsysteme gibt es – und worauf kommt es an?

Stellen Sie sich zwei Häuser vor: eines alt, schlecht gedämmt, mit viel Heizbedarf. Das andere neu, kompakt, mit perfekter Dämmung. Klar ist: Beide brauchen völlig unterschiedliche Heizlösungen.

Wärmepumpen – moderne Energie aus der Natur

In einem neu gebauten oder gut sanierten Haus sind Wärmepumpen oft die erste Wahl. Sie holen Energie aus Luft, Wasser oder dem Erdreich – und wandeln sie in Heizwärme um. Besonders effizient funktioniert das mit einer Fußbodenheizung, weil sie mit niedriger Vorlauftemperatur arbeitet.

Wer einen großen Garten hat, kann eine Erdreich-Wärmepumpe mit Kollektoren installieren. In dicht bebauten Siedlungen kommen meist Luft-Wärmepumpen zum Einsatz – sie sind günstiger, brauchen aber mehr Energie bei sehr tiefen Temperaturen.

Biomasse – Heizen mit Holz, Pellets oder Hackgut

Ein Klassiker in Österreich: Biomasseheizungen. Vor allem in ländlichen Gegenden beliebt, nutzen sie nachwachsende Rohstoffe. Pelletsheizungen etwa funktionieren vollautomatisch und sind CO₂-neutral – zumindest dann, wenn das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Sie benötigen aber Platz für Lagerung und einen Pufferspeicher.

Für Häuser mit viel Platz und stabilem Wärmebedarf kann auch eine Stückholzheizung attraktiv sein – allerdings ist hier Handarbeit gefragt.

Kamin- und Kachelöfen – Wärme mit Charakter

Sie wollen es besonders gemütlich? Dann ist ein Kachelofen oder ein wassergeführter Kaminofen vielleicht genau das Richtige für Sie. Diese Systeme kombinieren angenehme Strahlungswärme mit optischer Eleganz. In Passivhäusern kann ein zentral platzierter Kachelofen sogar das ganze Haus beheizen.

Elektro- und Infrarotheizungen – einfach, aber umstritten

So verlockend der geringe Installationsaufwand bei Elektroheizungen auch sein mag – in den meisten Fällen sind sie keine dauerhafte Lösung. Der Stromverbrauch ist hoch, vor allem im Winter. Ausnahmen gibt es: etwa in sehr kleinen, gut gedämmten Wohnungen oder als Zusatzheizung im Badezimmer. Infrarotheizungen haben ihre Berechtigung – aber nur mit professioneller Planung.

Fernwärme – unkompliziert und bequem

Wo es ein Fernwärmenetz gibt, ist der Anschluss oft eine gute Lösung: kein eigener Heizraum, keine Wartung, Abrechnung nach Verbrauch. Doch Vorsicht: Die Preise können variieren, und man ist an den Anbieter gebunden. Wer Wert auf langfristige Kostenkontrolle legt, sollte genau vergleichen.

Förderungen 2025: Wer jetzt umsteigt, spart doppelt

Die gute Nachricht: Wer sich 2025 für ein modernes Heizsystem entscheidet, kann in Österreich auf umfassende Förderungen zählen.

Förderung

Förderhöhe

Voraussetzungen

Kombinierbar mit…

Bundesförderung „Raus aus Öl & Gas“

bis zu 75 %, max. 18.000 €

Ersatz eines fossilen Heizsystems durch erneuerbare Technik,

Landesförderung, thermische Sanierung

Landesförderung NÖ

bis zu 7.500 € zusätzlich

Abhängig von Einkommen, Wohnsitz und Technik

Mit Bundesförderung kombinierbar

Landesförderung Wien

max. 6.000 € für Einzelanlagen

Nur bei Öko-Heizsystemen (z. B. Wärmepumpe, Biomasse)

Beratung erforderlich

Landesförderung Burgenland

bis zu 8.000 €, je nach Maßnahme

Nur bei Hauptwohnsitz, baurechtlicher Bewilligung

Mit „Raus aus Öl & Gas“ kombinierbar

„Sauber Heizen für Alle“ (Sozialbonus)

100 % der Kosten, max. 27.000 €

Für einkommensschwache Haushalte (Nettoeinkommensgrenze)

Kombinierbar mit Bundes- und Landesförderung

Energieberatung (z. B. durch eNu)

150–300 € Förderung

Vor-Ort-Beratung durch zertifizierten Energieberater notwendig

Ideal vor Antragstellung

Kombination mit Sanierungsmaßnahmen
Wer etwa Dämmung und Heizung gemeinsam plant, profitiert doppelt. Kombiförderungen sind möglich – und oft sinnvoll.

Planung & Beratung
Auch für Energieberatungen gibt es finanzielle Unterstützung. Wichtig: Der Energieberater muss zertifiziert sein.

💡 Wussten Sie schon?
Viele Förderstellen verlangen eine Vorabmeldung vor Beginn der Arbeiten. Wer zu spät dran ist, verliert unter Umständen mehrere tausend Euro. Deshalb: Erst informieren, dann loslegen.

Heizsysteme im Überblick

Heizsystem

Anschaffungskosten

Betriebskosten

CO₂-Bilanz

Geeignet für

Wärmepumpe

Mittel–Hoch

Niedrig

Sehr gut

Neubau, Niedrigenergiehaus

Pelletsheizung

Hoch

Mittel

Sehr gut

Sanierter Altbau, Einfamilienhaus

Kachel-/Kaminofen

Mittel

Niedrig

Gut

Zusatzheizung, Passivhaus

Elektro-/Infrarotheizung

Niedrig

Hoch

Schlecht

Kleinwohnungen, gut gedämmte Räume

Fernwärme

Niedrig–Mittel

Mittel

Gut (je nach Quelle)

Stadtwohnungen, Siedlungen

Überraschend wichtig: Der Stromtarif entscheidet mit

Bei Wärmepumpen oder Elektroheizungen spielt der Strommix eine große Rolle. Wer einen Ökostromtarif wählt – also Strom aus Sonne, Wind oder Wasser –, verbessert seine persönliche CO₂-Bilanz erheblich. Viele Anbieter in Österreich haben mittlerweile spezielle Tarife für Wärmepumpen im Angebot. Ein Wechsel kann sich lohnen – auch finanziell.

Fazit: Was zählt, ist das Gesamtbild

Heizung ist nicht gleich Heizung. Die beste Lösung hängt von vielen Faktoren ab: Ihrem Energiebedarf, dem Sanierungszustand, Ihrer Wohnsituation – und natürlich Ihrem Budget.

Unsere Empfehlung: Entscheiden Sie nicht allein nach dem Anschaffungspreis. Schauen Sie aufs große Ganze – auch in Hinblick auf Betriebskosten, Umweltfreundlichkeit und Fördermöglichkeiten.

Sie wollen nicht im Förderdschungel oder Techniklabyrinth stecken bleiben? Dann holen Sie sich einen erfahrenen Partner an die Seite. Andreas Pusker unterstützt Sie als Baumeister und zertifizierter Energieberater von der Planung bis zur Umsetzung – ehrlich, unabhängig und mit Blick aufs Ganze.

👉 Jetzt Kontakt aufnehmen – und die Heizung planen, die wirklich zu Ihnen passt.

 

FAQ – häufig gestellte Fragen

Welche Heizung ist am günstigsten?
Außenluft-Wärmepumpen oder Infrarotheizungen sind in der Anschaffung oft am günstigsten – langfristig aber nicht immer die beste Lösung.

Welche Heizung ist am umweltfreundlichsten?
Wärmepumpen mit Ökostrom und Biomasseheizungen mit nachhaltigem Holz gelten als besonders klimafreundlich.

Gibt es für jeden eine Förderung?
Grundsätzlich ja – die Höhe ist jedoch einkommensabhängig und variiert nach Bundesland.

Kann ich die neue Heizung selbst installieren lassen?
Nur Fachbetriebe dürfen Heizsysteme installieren – das ist auch Voraussetzung für viele Förderungen.

Muss ich zuerst dämmen oder zuerst die Heizung tauschen?
Immer zuerst dämmen! Sonst ist die neue Heizung zu groß – und das kostet unnötig Geld.